Transalpine Run 2019 – Etappe 2

Zieleinlauf Tag 2: Der Kurze

Der Start am zweiten Tag wurde kurzfristig vorverlegt, weil am Nachmittag heftige Gewitter angesagt waren. Also gab es Frühstück um 05:30 Uhr und eine Stunde später machten wir uns auf den Weg. Noch etwas verschlafen und im Halbdunkeln strömten aus allen Richtungen LäuferInnen zum Startgelände, wo die Stimmung schon super war. Coole Musik, lachende Gesichter, motivierte Helfer – wir waren bereit für die verhältnismäßig „kurze“ Strecke von rund 28 km 🙂

Transalpine Run 2019 - Etappe 2
Startklar in Lech

Bald ertönte „Highway to Hell“ – das Zeichen, dass es losging. Am Anfang staute es ziemlich, weil es gleich einen schmalen Steig hinauf zum Rüfikopf ging. Somit war das Tempo sehr gemütlich, was mich nicht störte, weil wir somit das schöne Panorama mehr genießen konnten.

Schön langsam konnte ich den Alltag hinter mir lassen und war immer stärker auf den Transalpine Run konzentriert. Die Gedanken kreisten nur mehr darum, sich aufeinander einzustellen, Schritt für Schritt dem Ziel näher zu kommen, alle positiven Augenblicke aufzusaugen, sich mit allen Hürden zu arrangieren. Gleichzeitig war es ein unglaubliches Freiheitsgefühl.

Transalpine Run 2019 - Etappe 2
Traumhaft schön auf dem Weg hinauf zum Rüfikopf
Transalpine Run 2019 - Etappe 2
… eine Tür ins Paradis 😉

Nach der ersten Labestation verteilte sich das Feld mehr. Es ging ziemlich lange eher flach bergab – für Petra und mich eine super Passage, bei dir wir ein gutes Tempo fanden. Es ging hinunter bis nach Zürs, über den Flexenpass und dann hinauf zur Ulmer Hütte – ein sehr „böser“ Anstieg, wie ihn der Streckenchef bezeichnete und deshalb selbst mitten im Steilhang stand und jeden höchstpersönlich anfeuerte. Wir marschierten in einer größeren Gruppe hinauf – geteiltes Leid war halbes Leid – und erreichten oben die dritte Labestation.

Transalpine Run 2019 - Etappe 2
… wahre Worte 🙂

Heute wie auch die weiteren Tage waren die Abstände zwischen den Stationen super. Umgeben von sehr stark durch Skilifte verbauter Natur ging es zum Schluss fast nur mehr bergab.

Transalpine Run 2019 - Etappe 2
(c) Sportograf

Obwohl es heute insgesamt nur 27,7 km und 1787 hm waren, zog es sich schon ein bisschen für mich. Vier Kilometer vorm Ziel fragte uns ein Team, ob wir überholen wollten, und wir verneinten.
Da meinte der Mann „Wollt ihr die letzten 4 Kilometer jetzt noch genießen, oder?“ Das war wie ein Wachrütteln und erinnerte mich wieder, wie großartig es war, hier zu sein und dieses Abenteuer gemeinsam mit Petra zu durchlaufen. Mit dieser positiven Energie war das Ziel leicht zu erreichen und St. Anton empfing uns unglaublich schön. Die letzten Meter mitten durch das Zentrum waren gesäumt von ZuschauerInnen, die kräftig anfeuerten.
Ziellinie Nummer Zwei war erreicht, uns ging es gut, die Sonne schien und der Dorfbrunnen brachte uns die nötige Abkühlung. Alles war gut 🙂

Transalpine Run 2019 - Etappe 2

Den langen freien Nachmittag nutzten wir für Sauna, Schwimmen und Entspannen. Bei der bereits 3. Pastaparty am Abend gab’s Nudeln mit verschiedenen Soßen, Kuchen, Topfencreme und Obst. Wir schlugen uns die Bäuche voll und konnten uns danach kaum mehr bewegen.
„Wenn mich wer fragt, was in dieser Woche am anstrengendsten war, ist meine Antwort: Essen“. Wir mussten beide lachen, aber in diesem Moment kam es uns wirklich so vor. Dass es aber doch noch anders kommen würde, stellte sich ebenso bald heraus.

Meine Knieschmerzen waren nach der abendlichen Physio-Einheit fast weg, dementsprechend entspannt schlief ich ein und war bereit für Tag 3.

Zieleinlauf 3: Der Angespannteste
Zieleinlauf 4: Der Ersehnteste
Zieleinlauf 5: Der Ungewöhnlichste
Zieleinlauf 6: Der Härteste
Zieleinlauf 7: Der Lustigste
Zieleinlauf 8: Der Emotionalste

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Zieleinlauf 1: Der Flotte

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